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Basiswörterbuch

Schwerpunkt dieses Wörterbuches soll nicht die Sammlung selten gewordener Ausdrücke und Sprüche in Mittelhessen sein, sondern die lautliche Wiedergabe von Dialektwörtern, die im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet werden. In Kompaktform erscheinen mind. 2.000 Wörter wie in einem fremdsprachigen Wörterbuch mit lautschriftlichem Nach­weis, jedoch zusätzlich mit akustischer Wiedergabe von 500 wichtigen Dialekt­wörtern (vergleiche Seite 5.78).

Um die Authentizität zu wahren, wurde ein Referenzdialekt für die Basisdaten ausgesucht. Die wichtigsten erfassten Dialektwörter treten regional auf. Dem Autor stehen als Privatmann nicht die umfangreichen Möglichkeiten eines aus Steuer- oder Fördermitteln finanzierten Institutes zur Verfügung.

Wie schon vor 50 Jahren die Ergebnisse der Sprachfrequenzforschung zu Tage förderten, lassen sich mit den ersten 1.000 Wörtern der deutschen Sprache mehr als 80 % des Wortschatzes aller Normaltexte erfassen, mit den zweiten 1.000 Wörtern weitere 8 bis 10 %, mit den dritten etwa 4 %, mit den vierten lediglich 2 %, mit den fünften ebenfalls nur 2 %. Demnach machen die ersten 4.000 Wörter 95 % des Wortschatzes aller Normaltexte und Alltagsgespräche aus.

Strukturwörter sind die am häufigsten vorkommenden Wörter einer Sprache; aus ihnen besteht ungefähr die Hälfte jedes Normaltextes. Sie vertreten die Nomen, bezeichnen Verhältnisse, ver­binden Satzteile und bestimmen somit die Struktur des Satzganzen.

Beim Vergleich deutscher Grundwort­schatzlisten mit denen des Englischen und des Französischen tritt weitgehend eine Übereinstimmung auf; die größte Zahl entsprechender Grundwörter und Grundanwendungen findet sich in allen drei Sprachen.

Die Betrachtung des gegliederten Wort­schatzes führt zur Erkenntnis, dass die einzelnen Isoglossen der Wortgeografie nicht gleichgewichtig sind. Folglich gibt es sehr wichtige und weniger wichtige Wörter bei einer Darstellung in Karten­werken und Gebrauchswörterbüchern.

Für die Erfassung regionaler deutscher Ausdrücke sind die Wörterbuchstellen germanistischer Institute zuständig. In Hessen existieren die abgeschlossenen Wörterbücher für Südhessen sowie für Frankfurt am Main. Oberhessen, auch das Gebiet der ehem. darmstädtischen Provinz, liegt im Zuständigkeitsbereich des noch nicht fertiggestellten Hessen-Nassauischen Wörterbuches Marburg.

Nachdem Dialektologen verschiedener Universitäten das deutsche Erhebungs­verfahren, bei dem Dialektsprecher die vorgelegten Fragebögen schriftlich aus­füllen sollen, als unergiebig einstuften, wurden die Leute vor Ort befragt. Nach 1979 entstand mit dieser Methode der Mittelrheinische Sprachatlas des links­rheinischen Mosel- und Rheinfränkisch einschließlich einer Dokumentation der regionalsprachlichen Veränderungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Neue Sprachatlanten folgten für die Dialekt­räume des Alemannischen, Bairischen und Fränkischen im Freistaat Bayern.

Einen unsilbischen a-Laut zur Definition zentrierender Diphthonge einzusetzen, widerspricht den tatsächlichen Verhält­nissen in der Sprachwirklichkeit. Daran kommen auch neu entwickelte Sprach­atlanten deutscher Länder nicht vorbei.

Neueren Datums ist der für volkskund­liche Zwecke entwickelte Wortatlas zur Alltagssprache der ländlichen Räume in Hessen. Das 217 Begriffe behandelnde Werk stellt keinen Ersatz für regionale Gebrauchswörterbücher der hessischen Basisdialekte dar.

Oberhessische und nassauische Basis­dialekte in Mittelhessen existieren nach wie vor als Sprechweise der älteren Generation auf dem Lande. Noch sind die regionalen Grundmundarten keine toten Sprachen. Folglich lassen sie sich definieren, aufzeichnen und öffentlich darbieten trotz des schwierigen Laut­standes im komplexen Vokalsystem.

Wissenschaftliche Spezialfragen dürfen nicht den Blick auf das Ganze trüben. Mundarten als Regionalsprachen (siehe Seite 9.99) sollten aber auf keinen Fall zum bloßen Forschungsobjekt werden, auch nicht in Anlehnung an den ober­hessischen Ausspruch: "Wasch mir den Buckel, aber mach mich nicht nass!"


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