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Bernd Strauch | Heimatseiten Oberhessisch - Dialektwörterbuch |
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Konjugation Durch den Ausfall des Präteritums lässt sich die Zeitform des Imperfekts in den Dialekten Süddeutschlands nicht mehr bilden. Für das Neuhessische in Mittel- und Südhessen gilt das Gleiche. Davon nur am Rande betroffen ist der mittelhess. Großdialekt, da stark konjugierte Verben in ausreichender Anzahl bisher erhalten blieben. Allerdings entfiel die Möglichkeit zur Bildung von schwachen Präteritumsformen im Singular. Die in der Mundart-Literatur gelegentlich verwendeten Pluralformen dürften keiner Prüfung der Authentizität standhalten. Anstelle fehlender Präterita schwacher Verben erfolgt eine Umschreibung mit dem starken Präteritum <déed> (tat) und dem dahinter stehenden Infinitiv des betroffenen Verbs. Wird diese vom Englischen her bekannte Methode nicht angewandt, tritt das Perfekt in Aktion. Die Antwort auf die zu stellende Frage, wann und unter welchen Bedingungen die jeweilige Ersatzform zu verwenden ist, gehört eigentlich zum Arbeitsgebiet der Syntaxforschung. Als Verdumpfung gilt die Umwandlung eines a-Lautes in einen offenen o-Laut, weitergehend auch die Umwandlung in einen geschlossenen o-Laut. Ein zentrierender Diphthong bildet den Kurzvokal in der 1. Silbe des oberhess. Verbs <äesse> (essen). Die alte Laienschreibung "easse" suggeriert mit ihrer falschen Definition des Doppellautes zu Unrecht einen akustischen Zusammenhang mit "eat" im Englischen; dortiges ea gibt einen langen i-Laut wieder. Das gemeingermanische Verb wurde durch die hochdeutsche Lautverschiebung der Konsonanten verändert. Auf Seite 4.64 steht eine Erläuterung des Vorgangs. Die beim Verb "essen" sichtbare innere Flexion der Schriftsprache besteht nach wie vor im mittelhess. Großdialekt; der betonte kurze offene e-Laut (mhd. ë) des Infinitivs diphthongierte, während das Präteritum <as> (aß) einen kurzen a-Laut aufweist und sich der i-Laut im Präsens der 3. Person Singular durch eine Senkung zum halboffenen e-Laut in <esst> (isst) umwandelte. Es fehlt beim Partizip <gäesse> (gegessen) die Vorsilbe. In der neuhess. Stadtsprache fiel das aufgeführte Präteritum weg. |
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