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Starke Diphthonge

Akustisch entsprechen die 3 deutschen Diphthonge <ei>, <au> und <eu> fast den englischen: /ai/, /au/, /oi/. Ferner kommen <äi> und <ou> als oberhess. Diphthonge phonetisch den englischen ziemlich nahe, die /ei/ und /ou/ lauten.

Im nordgermanischen Isländisch treten die folgenden starken Diphthonge auf: /ai/, /au/, /ei/, /ou/, /œy/. Diese laut­schriftliche Wiedergabe der Diphthonge unterscheidet sich von der Orthografie, was auch für die engl. Diphthonge gilt.

Vergleiche mit dem Englischen und den anderen germanischen Sprachen fußen auf der Akustik, wie sie der genormten Aussprache zu Grunde liegt. Akustisch vergleichbare Diphthonge treten meist nicht in gleichen Wörtern auf, sondern kommen infolge der unterschiedlichen sprachgeschichtlichen Entwicklung des Vokalsystems an anderer Stelle vor. In den germanischen Schriftsprachen gibt es außerdem unterschiedliche Schreib­weisen zur Wiedergabe der Diphthonge im Rahmen der jeweiligen Orthografie.

Der Öffnungsgrad des offenen e-Lautes im Doppellaut <ëi> des Südhessischen und Schwalmhessischen ist geringfügig kleiner als der akustisch vergleichbare im oberhess. Diphthong <äi>. Die ver­änderte Schreibweise geht nicht darauf zurück. Geschriebenes <ëi> kommt in denjenigen Dialekten zur Anwendung, in denen dieser Diphthong anstelle des hochdeutschen Doppellautes <ei> /ai/ erscheint oder aus einem e-Laut durch Diphthongierung hervorging.

Örtlich kann der Doppellaut <ëi> auch als Langversion <éi> /e:i/ mit langem geschlossenen e-Laut in südhessischen Basisdialekten und im Niederdeutschen vorkommen: <géin> (gehen).

Die wie Zwischenformen entstandenen Langdiphthonge <ài> und <éi> treten im mittelhess. Großdialekt örtlich auf: <Dàich> (Teich), <gezéi> (gezogen).

Oberhess. /oi/ steht für 2 Diphthonge. Neben dem hochdeutschen <eu/äu> in regionaler Aussprache mit offenem /o/ und /i/ gibt es das besondere <oi> mit geschlossenem /o/ und offenem /i/. In der Sprachwirklichkeit dürfte diese Ab­grenzung zwischen den beiden Doppel­lauten nicht überall bestehen. Bei dem vom Wort "Honig" abgeleiteten Begriff <Hoink> (Mus) lässt sich der Öffnungs­grad des o-Lautes kaum feststellen.


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