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Monophthonge

In der untersuchten Sprachform wurde das Wort <Bi> (Biene) mit betontem kurzen geschlossenen i-Laut in offener Silbe vorgefunden; von <Bí> (Bühne) unterscheidet es sich durch die Kürze des Vokals. Hier kommt die nicht ohne Weiteres zu beantwortende Frage auf, ob der kurze geschlossene i-Laut eine freie Variante des offenen ist. Gleiches gilt für den unbetonten geschlossenen i-Laut in der 2. geschlossenen Silbe des Wortes <Paldin> (langer Schal).

Der als i geschriebene Halbkonsonant oder Halbvokal [j] in der Endsilbe von <Famílie> sowie in den Endungen von Ländernamen wie "Belgien", "Italien", "Spanien" bildet mit dem unbetonten silbischen Schwa-Laut keinen Doppel­laut, weil die bei einer Lautverbindung vorhandene zusammenhängende enge Aussprache fehlt. Dies gilt auch dann, wenn dem unsilbischen Halbvokal [j] in der selben Silbe ein betonter silbischer Vokal folgt: <Boetsión> (Portion).

Noch wird vom Rechtschreib-Duden die alte Worttrennung vermittelt, die eine zusätzlich gebildete Zwischensilbe statt des unsilbischen Halbvokals erfordert: Bel-gi-en, Ita-li-en, Spa-ni-en.

Zur schriftlichen Wiedergabe des halb­vokalischen i-Vorschlages beim u-Laut des Englischen eignet sich die Schreib­weise i im Wortinnern eingedeutschter Begriffe: <Kompiuter> (Computer). Im Althochdeutschen kam die Schreibung <iu> schon vor.

Natürlich besitzt das oberhess. Dialekt­wort <Sómed> (Samt) einen betonten langen geschlossenen o-Laut, während das [a] in der Schriftsprache kurz ist.

Beim betonten kurzen offenen o-Laut können Schwankungen des Öffnungs­grades örtlich auftreten, falls der Vokal durch eine Absenkung von /u/ entstand (siehe auch Seite 4.63).

Ein geringfügig größerer Öffnungsgrad zeichnet den langen offenen o-Laut im Englischen aus, wenn ein Vergleich mit dem oberhessischen zustande kommt.

Die betonte Vorsilbe <un-> tritt infolge der Nasalierung im Oberhessischen als langer u-Laut wie in <Úfúch> (Unfug) auf. Bekannte Ausnahme ist <Ufflúed> (Unflat); hinter hauptbetontem kurzen u-Laut kann der Konsonant verdoppelt werden, um das durch Verschieben der Silbengrenze entstandene Silbengelenk zu kennzeichnen. Auf Seite 9.98 steht die Beschreibung der Stärkebetonung.


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