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Bernd Strauch | Heimatseiten Oberhessisch - Dialektwörterbuch |
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Mittelhessischer Großdialekt Zur Dialektologen-Lautschrift gehören hauptsächlich der übergesetzte Strich als Kennzeichen der langen Vokale und das untergesetzte Häkchen als Zeichen für die offenen Vokale; die Darstellung der ö- und ü-Laute folgte international der dänischen Schreibweise. Bei den in Oberhessen und Nassau vorgefundenen zentrierenden Diphthongen stellte man den unbetonten 2. Teil hoch. Wichtige Wörterbücher, die von Dialektologen in Lautschrift nach einer vor Ort durchgeführten Befragung angefertigt wurden, entstanden für Wissenbach bei Dillenburg (1915) und für Oberellenbach bei Rotenburg an der Fulda (1926). Noch heute lässt sich der darin festgestellte Lautstand identifizieren. Bereits 1927 stellte Heinrich Schudt in seinem Gießener Beitrag zur deutschen Philologie (20.) den unbetonten 2. Teil der zentrierenden Diphthonge im Oberhess. als Schwa-Laut dar. Diese Arbeit beschreibt in Dialektologen-Lautschrift die Mundart des Dorfes Wetterfeld, das heute zu Laubach im Landkreis Gießen gehört. In einem weiteren Gießener Beitrag zur deutschen Philologie (24.) besitzen die zentrierenden Diphthonge immer einen Schwa-Laut als unbetonten 2. Teil. Wie in seiner Dissertation behandelte Fritz Stroh 1928 die Mundart von Naunstadt bei Grävenwiesbach im Taunus. Anders verlief die Entwicklung bei der in den Dreißigerjahren durchgeführten Auswertung der Fragebögen für den im Aufbau befindlichen Sprachatlas. Hochdeutsche Lautverschiebung und neuhochdeutsche Diphthongierung ließen sich einwandfrei kartieren. Die zentralhessischen Diphthonge äi/ou/oi kamen bei der arbeitsaufwändigen Auswertung der Datenfülle klar zur Geltung. Nicht eindeutig zu bestimmen war allerdings alles, was mit ea und oa geschrieben wurde. Zur eindeutigen Identifizierung hätten diese Wörter in Hessen-Nassau einen Abgleich mit der Sprachwirklichkeit vor Ort erhalten müssen, wie dies bei den genannten Ortswörterbüchern geschah. Stattdessen fand die ea-/oa-Schreibung ihren Weg in die Messtischblätter und anderen großmaßstäblichen Karten des Deutschen Sprachatlas. Zwischen 1876 und 1888 erfolgte mithilfe von Fragebögen die grundlegende Erhebung zum Deutschen Sprachatlas im Gebiet des Deutschen Reiches. Die unter der Aufsicht ortskundiger Lehrer durchgeführte Erfassung gibt demnach den damals vorhandenen sprachlichen Zustand der Dialekte wieder trotz der erkennbaren Mängel ihrer schriftlichen Darstellung in den Aufzeichnungen. Da die Fragebogen-Erhebung mehrere Jahrzehnte zurücklag, wurde um 1939 der Deutsche Wortatlas mit geänderter Fragestellung neu begonnen. Im Osten sollte der Sprachwandel der deutschen Bevölkerung in Oberschlesien, Masuren und im Memelland als abgeschlossener Vorgang in Erscheinung treten. Die Wortgeografen der Sprachatlanten sanktionierten die Laienschreibung der Fragebögen öffentlich und gaben ihnen einen wissenschaftlichen Anstrich, der für die vieldeutige ea-/oa-Schreibung keinesfalls angebracht erscheint. Neue Sprachatlanten entstehen auf der Grundlage von Befragungen der örtlich ausgewählten Kontaktpersonen. Dabei stellt sich stets die Grundsatzfrage, ob das älteste vor Ort anzutreffende Idiom dokumentiert oder ob ein Durchschnitt gesprochener Varianten der gesamten Bevölkerung im untersuchten Ort dargestellt werden soll. Falls der befragte Personenkreis nur aus Leuten mittleren Alters besteht, geht wahrscheinlich die traditionelle Sprechweise der Alten und Hochaltrigen verloren. Außerdem weist in der Sprachwirklichkeit nichts darauf hin, dass die zentrierenden Diphthonge der deutschen Dialekte bundesweit als ea-/oa-Schreibung zu verschriften sind. |
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